Im Rahmen unserer unterschiedlichen Projekte durften wir mit einer ganzen Reihe von unterschiedlichen Kooperationspartnern zusammenarbeiten. Dabei lässt sich eine unmittelbar projektbezogene Zusammenarbeit (wie mit der GIZ) von mittelfristigen, strategischen Kooperationen (wie mit der Gawharshad University) unterscheiden. Um diese beiden Formen realistisch darzustellen, ist in der folgenden Liste neben dem Namen der Institution Form und Inhalt der Zusammenarbeit vermerkt, um nicht den Eindruck eines „Big Players“ in der deutschsprachigen Afghanistanforschung zu vermitteln.
Projektpartner | In folgenden Projekten |
Afghanistanhilfe | Health Literacy Research 2017/18 CERSO Impact Evaluation Training 2020 |
Arnold-Bergsträsser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015 |
Avicenna University, Kabul | Study: Parental Involvement in Early Childhood writing development 2020 (PH supported) |
Bibliotheca Afghanica | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015, Ausstellung: Türme des Wissens |
Deutsch-Afghanische Initiative | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015 |
Fachhochschule Nord-West-Schweiz, PH Basel | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015 Health Literacy Forschung, 2017/18, Parental Involvement Study, 2019 STEWS, 2021 |
Galtung-Institut für Friedenstheorie und Friedenspraxis | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015 |
Gawharshad Universität, Kabul | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015 Health Literacy Research, 2017/18 Dozierenden-Austausch, 2018 Stipendium für 2 Studierende an der PH (2019)STEWS: Afghanisch-Deutsch-Hochschulkooperation, 2021 Hope: Afghanisch-Deutsche-Hochschulkooperation, 2022 |
GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015 |
Herat University | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015 Sammelband “Education and Development in Afghanistan” 2019 |
Shuhada Organisation | Health Literacy Research 2017/18
Training: Impact Evaluation 2020, |
Universität Basel | Tagung: Lehrerbildung in Afghanistan – Herausforderungen und Möglichkeiten, 2015 |
Memorandum of Understanding der Pädagogischen Hochschule Freiburg mit der Herat University, der Burhanuddin Rabbani Education University Kabul und der Gawharhad University
Am 16. und 17.10.2015 fand an der Pädagogischen Hochschule Freiburg eine gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz und dem Arnold Bergstraesser-Institut organisierte Tagung zur Lehrerbildung in Afghanistan statt. Die Tagung wurde durch Kooperationspartner wie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), der Universität Basel, dem Galtung Institut sowie der in Freiburg ansässigen Deutsch-Afghanischen Initiative unterstützt und hatte mit zwischenzeitlich 180 Teilnehmenden mehr Zuspruch, als bei diesem eher speziellen Thema zu erwarten gewesen wäre. Es wurden Fragen der Lehrerbildung in den allgemeineren Zusammenhang von Bildung (für alle), Frieden und Entwicklung gestellt.
Die Menschenrechtlerin, Trägerin des Alternativen Nobelpreises Sima Samar und Gründerin der Gawarshad University hielt eine Abendvorlesung zur Menschenrechtssituation und Schulbildung in Afghanistan. Wie auch andere internationale Expertinnen und Experten machte sie auf eine Reihe von Schwierigkeiten in der Schulbildung aufmerksam: neben der Qualifikation der Lehrkräfte, der Zunahme von Schulschließungen in Gebieten, die von den Taliban bedroht sind, bis hin zu Korruption und fehlenden Schulgebäuden. Aber das Bild wäre zu einseitig, würden nur die Probleme der Bildungssituation in Afghanistan thematisiert. Susan Wardak, Senior Adviser im afghanischen Bildungsministerium, verantwortlich für Teacher Education Colleges (TTC’s) im ganzen Land, präsentierte ein positiveres Bild von der Entwicklung der Schulen und Einschulungsraten auch in den berüchtigten südlichen Provinzen Afghanistans. Das afghanische Bildungsministerium hat – u. a. mit Unterstützung der GIZ – breit angelegte Programme zur Stärkung von Mädchenbildung initiiert, deren Akzeptanz Wardak zufolge auch in den ländlichen Regionen erheblich gestiegen ist, weil die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner den Wert von Bildung und Ausbildung für die späteren biografischen Chancen zunehmend erkennen würden.
Im Anschluss stellten unterschiedliche Hochschulen aus Afghanistan ihr Studienprogramm vor. Mit diesen afghanischen Hochschulen – der Gawarshad-University Kabul, der Burhanuddin Rabbani University Kabul (der 2012 umbenannten Pädagogischen Universität Kabul) sowie der Herat University – unterzeichnet der Rektor der Pädagogischen Hochschule Freiburg heute so genannte Memorandum of Understanding. Dadurch sollen nachhaltige Kooperationen etabliert werden, bei denen die afghanischen Universitäten von der besonderen Expertise der Pädagogischen Hochschule im Bereich Lehrerausbildung und umgekehrt die Pädagogische Hochschule Freiburg von den Erfahrungen der Mehrsprachigkeit in Schulen und Universitäten afghanischer Bildungseinrichtungen profitieren.